Christine von Oertzen Die akademische Zwangsemigration nach 1933 wird überwiegend als Geschichte der Emigration männlicher Wissenschaftler und männlicher Netzwerke der Exzellenz erzählt. Frauen hingegen gerieten lange hauptsächlich als Ehefrauen gesuchter Spitzenforscher in den Blick, als diejenigen, welche die praktischen Herausforderungen von Flucht und Neuanfang zu meistern hatten. Als Forschende und Lehrende hingegen galten weibliche Akademiker bis in die jüngste Zeit als Ausnahmeerscheinungen und zudem als diejenigen, die an den besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten der Zwangsemigration überwiegend scheiterten. Als wichtiges Indiz hierfür wird angeführt, dass nur …