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Wissenschaft braucht Wettbewerb und keine Planstellen

Ulrike Ludwig Die Situation des akademischen Nachwuchses wird seit einigen Jahren intensiv diskutiert und sie gilt vielen vor allem als eins: als prekär! Die Zuspitzung auf diese Formel hat zweifellos dazu beigetragen, die mitunter schwierige Situation von Akademikern und Akademikerinnen vor »dem Ruf« stärker ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken. Und wohl auch deshalb wird seit einiger Zeit verstärkt über andere Wege der universitären Personalpolitik nachgedacht.

Wege zum Tenure Track: Juniorprofessuren, Entfristungen und bessere Auswahlverfahren

Frank Bösch Historikerinnen und Historiker sollten eigentlich besonders sensibel mit eigenen Erfahrungen umgehen. Wie steinig der Weg zur Professur ist, vergessen jedoch viele, sobald sie berufen sind. Dann scheint sie für den Tüchtigen gut erreichbar, und mancher spricht mit wachsender Arroganz mit jenen Privatdozentinnen und Privatdozenten, zu denen er oder sie eben noch selbst zählte. Andere klagen rasch über die Last der lang ersehnten Professur und fliehen in Forschungssemester. Das einstige Plädoyer für unabhängige Mitarbeiterstellen und Tenure Track rückt nun rasch wieder in Vergessenheit. Vielmehr …

Der Nachwuchs aus Sicht der Sinologie. Ein Interview mit Nicola Spakowski

Frau Spakowski, Sie sind seit 2010 Professorin für Sinologie an der Universität Freiburg. Bitte geben Sie uns einen kleinen Einblick in Ihren Karriereverlauf. Meine eigene Karriere verlief für damalige Verhältnisse klassisch, von der wissenschaftlichen Hilfskraft über die wissenschaftliche Mitarbeiterin zur wissenschaftlichen Assistentin an ein und demselben Lehrstuhl. Ich hatte durchgehend eine Anstellung bzw. Aussicht auf eine solche und somit keinen Anlass, meine Situation als prekär zu empfinden. Die bewusste Entscheidung für die Wissenschaft traf ich dann quasi mit den ersten Bewerbungen auf Professuren und Juniorprofessuren, …