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Eine Resolution und ihre Debatte – Was ist passiert?

Von Eva Schlotheuber | Im Frühjahr 2018 trugen Petra Terhoeven und Dirk Schumann die Idee an den Verband heran, eine Resolution der Historikerinnen und Historiker zu den aktuellen politischen Herausforderungen zu entwerfen, um sie auf dem Münsteraner Historikertag in der Mitgliederversammlung zur Diskussion und Abstimmung zu stellen. Diese Idee entsprang seinerzeit ihrer Diagnose einer wachsenden Bedrohung der demokratischen Grundlagen »in Deutschland sowie in zahlreichen anderen Ländern« angesichts des europaweiten Aufstiegs des Rechtspopulismus.

Is history an (a)-political discipline?

Von Antia Wiersma | German historians are in the midst of a heated discussion about how the professional association of historians should figure in social and political debate. On 14 February the Verband der Historiker und Historikerinnen (VHD) – the German counterpart of the Royal Netherlands Historical Society (KNHG) – organized a meeting with supporters and opponents of this debate in Berlin.

Geschichtswissenschaften an irakischen Universitäten – Eine Bestandsaufnahme 2018/19

Von Jenny Rahel Oesterle und Bashar Ibrahim | Im VHD Journal 2018 erschien ein Artikel der Historikerin und Islamwissenschaftlerin Sonja Hegasy über Geschichtsbilder und Geschichtswissenschaften in Gesellschaften der arabischen Welt, der insbesondere die Notwendigkeit der historischen Auseinandersetzung mit postkolonialem Erbe ins Zentrum stellte.1 Der vorliegende Artikel nimmt gegenüber dieser übergreifenden Sichtweise auf die arabische Welt einen regionalen Fokus vor: Vorzustellen ist ein Projekt, das den aktuellen Stand der Geschichtswissenschaften an Universitäten des Irak zu erfassen sucht.

Studierende als Kunden, Universitäten als Dienstleister – Zum Wandel des Wissenschaftssystems in Großbritannien

Von Christina von Hodenberg | Die britischen Universitäten befinden sich in einem rasanten Wandel – und daran hat der bevorstehende Brexit noch gar keinen Anteil. Die Wissenschaftspolitik der letzten zehn Jahre, seit dem Antritt der konservativen Regierung Cameron im Jahr 2010, setzte auf eine stark wettbewerbs- und kennzahlenbasierte Reform. Die Universitäten sollten wie auf einem Markt um ihre Kunden, die Studenten, konkurrieren. Die Geisteswissenschaften traf dies besonders hart.

Wohin entwickelt sich unser Wissenschaftssystem und was ist die Rolle der Geschichtswissenschaft?

Von Susanne Rau | Die Diagnose, die dem Positionspapier von Eva Schlotheuber zu entnehmen ist, lautet, dass das Wissenschaftssystem sich in einem permanenten Kreislauf von Reformen und Reförmchen befindet.1 Die Zustands-beschreibung könnte auch lauten: Wir sind alle »außer Atem«, da wir – nicht beabsichtigt, aber als Mitglieder des Systems – Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Wettlaufs nach »je mehr, desto besser« sind – mehr Studierende, mehr Drittmittel, mehr Publikationen.