Simone Lässig Aktuelle Fluchtbewegungen und ihre medialen Repräsentationen vermitteln vielen Zeitgenossen den Eindruck, in einer außergewöhnlichen Zeit zu leben. Historiker werden diese Wahrnehmung einerseits als korrekt einstufen, denn die Singularität historischen Geschehens ist unbestritten. Alle Versuche, unmittelbar über Geschichte politische Handlungsfähigkeit herzustellen, dürften als gescheitert gelten. Andererseits sind Menschen, die aus ihren Herkunftsländern fliehen und Zuflucht, vielfach auch neue Lebenschancen in sicheren Regionen suchen, ebenso wenig ein auf die Gegenwart beschränktes Phänomen wie die Herausforderungen, mit denen sich jene Länder konfrontiert sehen, auf die Flüchtende …
»Wissen auf der Flucht«: neue Fragen und Perspektiven zur akademischen Fluchthilfe nach 1933
