Auf dem 52. Deutschen Historikertags in Münster findet dieses Jahr ein einzigartiger Transkriptions-Wettbewerb statt. Der Transcribathon Historikertag Münster 2018 bietet die Gelegenheit, die Kunst der Transkription zu erlernen und die privaten Dokumente und Erinnerungsstücke aus dem Ersten Weltkrieg zu erkunden. Bei der Veranstaltung sollen so viele Briefe, Tagebücher und andere schriftliche Quellen wie möglich aus der Online-Sammlung Europeana 1914-1918 transkribiert und annotiert werden. Beim Transcribathon transkribieren Teams aus drei bis vier Personen die historischen Quellen um die Wette. Jedes Team bekommt Tagebücher, Briefe und Postkarten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges zugeteilt und hat drei Tage Zeit, daran zu arbeiten. Es geht darum, so viele Dokumente so gut wie möglich zu transkribieren, mit Schlagwörtern und Geo-Tags zu versehen und die Ergebnisse zu präsentieren. Am Ende kürt die Jury die Gewinner in den Kategorien Transkription, Annotation und Präsentation.
Gründen Sie mit weiteren Geschichtsbegeisterten ein Team, machen Sie beim- Transcribathon Historikertag Münster 2018 mit und tragen Sie dazu bei, die Geheimnisse der handgeschriebenen Dokumente zu entschlüsseln und die Erinnerungen zu teilen. Besuchen Sie uns im Zentrum für digitale Geschichtswissenschaft.
Wann? Vom Dienstag 25.09.2018 um 15 Uhr, bis Freitag, 28.09.2018 um 15.30 Uhr.
Wo? Raum JO101 im Zentrum für digitale Geschichtswissenschaft (Hörsaalgebäude in der Johannisstr. 1, 48143 Münster) und online auf www.transcribathon.eu/historikertag
Der Transcribathon Historikertag Münster 2018 wird von Facts & Files, in Kooperation mit dem VHD, der AG Angewandte Geschichte/Public History, der AG Digitale Geschichtswissenschaft und der Europeana Foundation organisiert.
Über Transcribathon Europeana 1914-1918
Im Rahmen des internationalen Crowdsourcing-Projekts Europeana 1914-1918 wurden zwischen 2011 und 2018 über 220.000 private Dokumente aus der Zeit des Ersten Weltkriegs aus über 22 Ländern Europas gesammelt, digitalisiert und online gestellt. Diese wurden durch Dokumente, Fotos und Filme von Bibliotheken und Archiven aus der ganzen Welt ergänzt. Diese Zusammenführung der verschiedenen Quellen ermöglicht es Europeana 1914-1918, sich mit der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ umfassend auseinanderzusetzen. Das Projekt wurde von der Europeana Foundation, der Oxford University, Facts & Files und nationalen Partnerinstitutionen durchgeführt.
Um die gesammelten historischen Schätze zu heben und noch einfacher für jedermann zugänglich zu machen wurde Transcribathon ins Leben gerufen. Dieses Projekt geht nun einen Schritt weiter: Auf der Transcribathon-Webseite kann jeder die Kunst der Transkription erlernen und historische Quellen transkribieren und weiteren Angaben wie Orts- und Zeitangaben, Schlagwörtern und Links verknüpfen. Durch die engagierte Transkriptions- und Annotationsarbeit unserer Nutzer werden diese einzigartigen privaten Erinnerungsstücke aus der Zeit des Ersten Weltkriegs digital lesbar, auffindbar und nutzbar gemacht.
Bei der Entzifferung und Transkription historischer handschriftlicher Quellen kann man direkt in die Erinnerungen und Zeugnisse aus der Zeit des Ersten Weltkriegs eintauchen. Dabei tritt man in einen Transkriptions-Wettbewerb mit Anderen, um so viele Briefe, Postkarten und Tagebücher wie möglich für die Öffentlichkeit und die Wissenschaft zugänglich zu machen!
Auf Transcribathon Europeana 1914-1918 werden regelmäßig thematische Wettläufe, z.B. zu Liebesbriefen, Gedichten und Weihnachtspost organisiert. Bei speziellen Transcribathon-Veranstaltungen, wie z.B. dem Transcribathon Historikertag Münster 2018, konkurrieren Teams miteinander, um spezifische Dokumente innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu transkribieren.
Treten Sie in den Wettbewerb ein und werden Sie Teil einer großen Familie von Geschichts- und Schriftenthusiasten.
Registrieren Sie sich bis zum 21. September 2018 kostenfrei auf Eventbrite:
https://www.eventbrite.co.uk/e/transcribathon-historikertag-munster-2018-tickets-47664713441
Bei Fragen kontaktieren Sie uns bei team@transcribathon.eu
www.facebook.com/events/685014641830365
Folgen Sie uns in den sozialen Netzwerken: #TranscribathonHistorikertag
Peter de Bourgraaf
-Glückwunsch zur App!
Seit der Veröffentlichung des Programms hadere ich damit, meine Enttäuschung über das fast vollständige Auslassen des Centenaire/Jahrhundertgedenkfeier/Centenary in Konstruktives umzusetzen. Im Programm findet sich so gut wie nichts. Ich komme aus dem diesjährigen Partnerland und habe meine Lebenswerk der Aufarbeitung des Ende des Ersten Weltkrieges gewidmet.
Natürlich widerspricht das Transcribathon des Europeana 1914-1918, was ich oben behaupte. Der springende Punkt ist, dass Historiker zweier EU-Mitgliedstaates sich entscheidend weiter aus dem Fenster hinauslehnen sollten. Was hat es mit der hier festgestellten Leere auf sich?
1. das Begehen des Centenaire bzw. der Jahrhundertgedenkfeier wird insgesamt den Engländern (Brexit! No deal wie in Paris 1919), Belgiern, Franzosen, Amerikanern und anderen überlassen.
2. das deutsche Tabu zum Ersten Weltkrieg wird instand gehalten. Das Brechen dieses Tabus wird auf ein weiteres Jahrhundert nach den Ereignissen verlagert. Gerade mit einem damals neutralen Partnerland wie den Niederlanden wäre Anderes durchaus möglich gewesen.
Was können wir weiterhin in der tabuisierten Lage machen?
Falls es sich mehr Teilnehmer gibt, die sich regen wollen, sollen wir uns die Tage vernetzen. Wen interessiert es, sich im europäischen Rahmen zum Ziel einer internationalen Aufarbeitung des Ende des Ersten Weltkrieges zusammenzusetzen?
Cuvillier Verlag – https://cuvillier.de/de/shop/publications/7700-hundert-jahre-urkatastrophe-der-kolonialvertrag-1919
– und ich nehmen Ihre Meldungen gerne entgegen.
Veel succes met de Transcribathon!